Ferien Kreta
11. - 28. Mai 2016

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In Griechenland waren wir bereits öfters. Aber Kreta kannten wir bis anhin nicht. Doch es hat sich gelohnt! Während 2 1/2 Wochen erlebten wir ganz spezielle Landschaften, natürlich auch das Meer und die jahrtausende alte Kultur wie auch die Gastfreundschaft der Kreter.
Gestartet sind wir wieder ab unserem "Heimatflughafen" Bern-Belp und landeten nach drei Stunden in Heraklion. Mit dem Mietauto gings zu unserem ersten Quartier nach Mochlos, einem kleinen Fischerdorf im NO Kretas.
Die letzte Woche verbrachten wir weiter westlich in Prines, oberhalb von Rethymnon.

 

Blick von unserer Villa aus nach Mochlos Mochlos, 120 Einwohner, 7 Tavernen Es geht ruhig zu und her in Mochlos

unsere Villa  Blick vom Pool nach Osten Garten kleine Kapelle auf dem Berg nebenan  

Auf der Mochlos vorgelagerten kleinen Insel kann man zwischen den 3000 Jahre alten Grundmauern einer minoischen Siedlung spazieren und unter dem einzigen Baum bei der Kapelle eine Rast einlegen. Ein kleines Fischerboot bringt einen hinüber und wenn man wieder zurück will, läutet man einfach die Glocke bei der Kapelle und der Bootsführer holt einen wieder ab.

 

Ausflüge führten uns nach Sitia, dem Zentrum des Olivenanbaus und in kleine Bergdörfer, wie z. B. Lastros, das zur Mittagszeit wie ausgestorben ist.

Wanderung zum 3'200 Jahre alten Olivenbaum, dessen Umfang in 80 cm Höhe 14.2 m beträgt. Die Krone hat eine Ausladung von 34.5 Metern. Etwa ein Viertel der Oberfläche Kretas ist mit Olivenbäumen bepflanzt. Mittagessen im Dörfchen Krasi unter einem anderen Baum.  

 

Ausgrabungen von Gournia, besiedelt von 2700 bis ca. 1200 v. Chr.
Am frühen Morgen ist man hier ganz alleine.
Oleander und wilde Feigenbäume in der Dasaki-Schlucht bei Koutsouras. Teilweise musste man schon auf allen Vieren laufen oder Hindernisse auf einer Leiter überqueren.!  

 

Die Lasithi-Hochebene, ein Zentrum des Gemüseanbaus und auch Geburtsort des Zeus in der Dikti-Höhle. Der Palmenstrand von Vai Bei der Kourtaliotiko-Schlucht  

 

Hier sieht man unsere Villa in Prines  mit unseren hübschen Nachbarn und das quirlige Rethymnon.

 




Moni Arkadi, das Nationalheiligtum der Kreter

Innerhalb dieser Klostermauern spielte sich am 9. November 1866 - dem heutigen kretischen Nationalfeiertag - jene blutrünstige Tragödie ab, die über 800 Kretern und mindestens ebenso vielen türkischen Soldaten das Leben kostete und die wie kein anderes der ungezählten kretischen Blutopfer während des niemals aufgegebenen Kampfes gegen die Jahrhunderte dauernde Herrschaft verschiedener Besatzungsmächte in das Bewusstsein der Kreter eingemeißelt ist als Symbol für Kretas Freiheitswillen.

Einen Willen zur Freiheit, der nicht nur das eigene Leben zu opfern bereit war, sondern in Arkadi durch organisiertes Zusammenwirken von kirchlicher Autorität und ziviler Gesellschaft zum Ausdruck gebracht wurde; denn in Arkadi starben sie alle gemeinsam, Partisanen und Mönche, Frauen und Kinder, junge und alte Menschen. Sie alle - gegen 1000 - hatten Schutz im Kloster Arkadi gesucht in der Zeit der verstärkt ausgebrochenen kretischen Aufstände gegen die türkischen Besatzer um die Mitte des 19. Jahrhunderts. Eine kurze Zeit lang schützen Arkadis mächtige Mauern die darin verschanzten Menschen, zuletzt aber waren sie gegen die heranrückende 15 000 Mann starke türkische Armee ohne jegliche Chance.

Als die türkischen Soldaten  im Begriffe waren das Kloster zu erstürmen, versammelten sich - einem unter Leitung des Abtes Gabriel Marinakis gemeinsam und mehrheitlich gefassten Beschluß der Eingeschlossenen folgend - beinah 1000 Menschen im dortigen Pulvermagazin. Ein Freiheitskämpfer - Kostis Jiamboudakis - der zuvor ausersehen worden war, feuerte jenen Schuss in das Munitionsdepot ab, der das Inferno von Arkadi auslöste. Ohrenbetäubende Explosionen müssen die Folge gewesen sein, das gesamte Kloster brannte und ein blutiges Abschlachten dezimierte die Anzahl der Überlebenden weiter, Abt Gabriel war unter diesen Opfern. Nur etwas mehr als 100 Menschen überlebten die Katastrophe, Menschen, die nun jener türkischen Herrschaft anheimfielen, der sie durch ihre Verzweiflungstat zu entfliehen suchten.

Die Ereignisse von Arkadi fanden unmittelbar danach internationales Echo, und erstmals waren die europäischen Grossmächte auf den verzweifelten zu allem entschlossenen Freiheitskampf der Kreter, ihre kompromisslose Auflehnung gegen die mit brutalsten Methoden agierende türkische Besatzungsherrschaft aufmerksam geworden. Erstmals auch schalteten sich in weiterer Folge diese Grossmächte in die Konfliktlösung auf politischer Ebene ein, aber es sollten noch Jahrzehnte vergehen, bis Kreta 1897 tatsächlich die bitter ersehnte Freiheit, seine Unabhängigkeit und 1913 schließlich die Vereinigung mit Griechenland erlangen sollte.

 

     

 

Landschaft bei Moni Arkadi Wanderung durch Farangi Nekron, die Schlucht der Toten, bei Kato Zakros  

 

Ein ganz spezielles Erlebnis war der Ausflug auf die Nida-Hochebene, wieder mit einer Zeus-Höhle: Dort ist er versteckt aufgewachsen um nicht von seinem Vater Kronos gefressen zu werden.
Vom windigen Pass aus reicht der Blick weit über die Ebene, wo es nur noch Schafe gibt und am Ende der Strasse ein kleines Restaurant.


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