Wanderung entlang der Aare von Thun bis zur Mündung bei Koblenz
 15 Etappen von Mai 2015 - April 2016
 
Die Aare

Zwei Jahre wohnen wir bereits in Thun und da kommt man fast täglich mit der Aare in Berührung. Nur schon auf dem Weg zur Innenstadt ist sie zu überqueren, am Aarequai kann man den Schwänen und Enten zusehen und im Sommer sich beim Flussbad Schwäbis hinuntertreiben lassen. Da liegt es natürlich nahe, einmal den weiteren Flusslauf zu erforschen und den Weg bis zur Mündung unter die Füsse zu nehmen.

Etappenübersicht
Datum Weglänge Wanderzeit inkl. Pausen  
Informationen zur Aare        
1. Etappe: Thun - Kiesen 27.5.2015 11.1 km 3.00 h  
2. Etappe: Kiesen - Belp Jägerheim 29.5.2015 13.4 km 4.00 h  
3. Etappe: Belp Jägerheim - Bern-Felsenau 30.7.2015 12.8 km 3.30 h  
4. Etappe: Bern-Felsenau - Hinterkappelen, Kappelenring 3.8.2015 14.4 km 5.00 h  
5. Etappe: Kappelenring - Niederried b. Kallnach 25.8.2015 19.3 km 6.00 h  
6. Etappe: Niederried - Dotzigen 5.9.2015 18.0 km 5.00 h  
7. Etappe: Dotzigen - Büren a.d.Aare 21.9.2015 16.4 km 5.00 h  
8. Etappe: Büren a.d.A - Altreu - und Schiff nachSolothurn 3.10.2015 11.7 km 3.00 h  
9. Etappe: Solothurn - Wangen a.d.Aare 29.9.2015 12.8 km 3.30 h  
10. Etappe Wangen a.d.Aare - Murgenthal 20.10.2015 18.6 km 5.30 h  
11. Etappe Murgenthal - Olten 4.11.2015 15.1 km 4.30 h  
12. Etappe Olten - Aarau 9.11.2015 17.8 km 5.00 h  
13. Etappe Aarau - Schinznach Bad 2.2.2016 15.7 km 4.15 h  
14. Etappe Schinznach Bad - Siggental Station 31.3.2016 14.3 km 4.30 h  
15. Etappe Siggental Station - Koblenz 14.4.2016 14.8 km 4.45 h  
Total 15 Tage 226.2 km
+ 10.4 km Schiff
66.30 h  



Informationen zur Aare


Die Aare ist der längste gänzlich innerhalb der Schweiz verlaufende Fluss. Sie ist zugleich der mit Abstand grösste Nebenfluss des Rheins. Die Gesamtlänge der Aare beträgt 288 km, das Gefälle 1565 m, ihr Einzugsgebiet beträgt 17.620 km². Die Aare entspringt am Unteraargletscher im Grimselgebiet, passiert Innertkirchen und durchquert die tief eingeschnittene Aareschlucht oberhalb von Meiringen im Haslital. Dann durchquert sie den Brienzersee und den Thunersee und fliesst durch das breite Aaretal zwischen Münsingen und dem Belpberg nach Bern. In Bern macht die Aare einen engen Bogen um die auf einem Geländesporn errichtete Altstadt. Mit einer seit dem Mittelalter bestehenden langen Staustufe, der Schwelle, wird ein kurzer Kanal, der Tych, abgeleitet. Wenig unterhalb umfliesst die Aare in ähnlicher Weise die Engehalbinsel, bevor sie im Wohlensee zur Stromgewinnung gestaut wird.

Seit der Juragewässerkorrektion im Jahr 1868 fliesst die Aare nach der Einmündung der Saane südlich von Aarberg durch den künstlichen Hagneck-Kanal und bei Hagneck in den Bielersee. Bei Nidau verlässt sie den Bielersee durch den Nidau-Büren-Kanal, so dass sie vor Büren wieder auf ihr altes Flussbett trifft. Die Strecke des ursprünglichen Flusslaufs zwischen Aarberg und Büren an der Aare, die sogenannte Alte Aare, bildet ein weites naturbelassenes Gebiet, das nördlich des Kanals um den weiten, bei der Flusskorrektion abgeschnittenen Altlauf im so genannten Häftli ergänzt wird.Bei meiner Wanderung entschied ich mich, dem ursprünglichen Flusslauf zu folgen.

Bei Büren an der Aaare treffen sich die umgeleitete Aare (Kanal) und die Alte Aare wieder. Die Aare fliesst nun in einer weiten Ebene dem Jura entlang in nordöstlicher Richtung durch Solothurn, Olten und Aarau vorbei und in einer klammartigen Klus durch Brugg. Dann nimmt sie kurz nacheinander Reuss und Limmat auf. Diese Gegend wird Wasserschloss der Schweiz genannt, da sich dort drei der wasserreichsten Flüsse der Schweiz vereinigen.

Bei Koblenz (CH) gegenüber von Waldshut (DE) mündet sie in den Rhein. Die Aare ist mit 560 m³/s der wasserreichere Fluss (Rhein: 439 m³/s); aus hydrologischer Sicht ist also der Rhein ein Nebenfluss der Aare, nicht umgekehrt.


 

1. Etappe Thun - Kiesen am 27.5.2015, 11 km Wanderkarte 1.Etappe
Wanderschuhe angezogen, Rucksack geschultert und los gings von unserer Wohnung in Thun am Höheweg aus zum Aarequai, vorbei am Flussbad Schwäbis. Mit der Fliessgeschwindigkeit der Aare kann man hier zu Fuss nicht mithalten, die Strömung ist doch recht stark. Später kommt man dann durch eine schöne Auenlandschaft bis zum Bahnhof Kiesen.
Abmarsch von Zuhause
Die Aaare beim Flussbad Schwäbis Wegweiser zum Aareuferweg Badespass in Seelein derAareauen

zurück zur Etappenübersicht

 

2. Etappe Kiesen - Belp Jägerheim am 29.5.2015, 13.4 km Wanderkarte 2. Etappe
Die zweite Etappe führt auf einem bestens unterhaltenen Wanderweg durch schöne Wälder und das Renaturierungsgebiet der Aare nach Belp Jägerheim. Leider ist die Autobahn streckenweise doch sehr gut hörbar.

zurück zur Etappenübersicht

 

3. Etappe Belp Jägerheim - Bern Felsenau am 30.7.2015, 12.8 km Wanderkarte 3. Etappe
Ab dem Restaurant Jägerheim im Belpmoos führt der Aarewanderweg am Flugplatz Bern Belp vorbei und über die Aubruggbrügg auf die rechte Aareseite. Unterwegs trifft man auf die schön gelegene Badeanstalt von Muri, dann führt der Weg teilweise durch den Tierpark Dählhölzli und schon sieht  man zur Berner Altstadt hoch, um die die Aare einen engen Bogen beschreibt. Vom Schwellenmätteli aus hat man eine wunderbare Aussicht auf das Bundeshaus und das Berner Münster. Nach dem Bärengraben (die Bären waren allerdings im Exil im Jura) schlängelt sich die Aare weiter bis Felsenau.
Berner Münster
Aarelandschaft Aubruggbrügg Aussicht von der Aubruggbrügg
Tierparkbewohner Blick aufs Bundeshaus unter den Brücken von Bern

zurück zur Etappenübersicht

 

4. Etappe Bern Felsenau - Hinterkappelen, Kappelenring am 3.8.2015, 14.4 km Wanderkarte 4. Etappe
Heiss war es! Um die 28 Grad.
Mit dem Zug bis Bern Felsenau und wieder in einem grossen Bogen der Aare zum Zehendermätteli. Schöne Laubwälder, meist hoch oberhalb der Aare. Nach einer Stunde kann man die Strecke geniessen, vorher stören doch etwas Autobahn, Bahn, Kraftwerk und Kläranlage. Und dann kommt das idyllisch gelegene Zehendermätteli, wo eine Gärtnerei ein Restaurant betreibt und man die Rast geniessen kann. Von dort aus hat es eine Fähre über die Aare nach Bremgarten. Weiter geht es einem breiten befestigten Weg auf der rechten Aareseite nach Hinterkappelen.
Steinschlag-Gefahr und langer Tunnel auf dem Weg            Beizli im Zehendermätteli
Fähre über die Aare beim Zehendermätteli Brücke unterwegs Brücke unterwegs

zurück zur Etappenübersicht

 

5. Etappe Hinterkappelen - Niederried b. Kallnach am 25.8.2015, 19.3 km Wanderkarte 5. Etappe
Diesmal eine etwas längere Etappe. Zuerst dem Wohlensee entlang, über die Brücke auf die andere Seite und am Atomkraftwerk Mühleberg vorbei weiter dem Aarelauf. Bei Wileroltingen mündet die Saane in die Aare und dann geht es weiter bis Niederried bei Kallnach, wo mich Werner nach dem langen Marsch mit dem Auto abholt.
unterwegs....................
morgens am Wohlensee Kernkraftwerk Mühleberg Brücken.... Brücken........

zurück zur Etappenübersicht

 

6. Etappe Niederried - Dotzigen am 5.9.2015, 18 km Wanderkarte 6. Etappe
Werner brachte mich mit dem Auto nach Niederried und begleitete mich ein Stück des Weges, hoch über Aare. Beim hübschen Städtchen Aarberg muss man sich entscheiden, ob man die "neue" Aare, d.h. den 1868 angelegten Kanal zum Bielersee oder die "alte" Aare - das was nach der Flusskorrektion noch übriggeblieben ist - weiterlaufen will. Ich habe mich für die alte Aare entschieden, die renaturiert wurde und mittlerweile eine idyllische Flusslandschaft ist.
Start Die gedeckte Holzbrücke in Aarberg an der alten Aare Ziel

zurück zur Etappenübersicht

 

7. Etappe Dotzigen - Büren a.d. Aare am 21.9.2015, 16.4 km Wanderkarte 7. Etappe
Das erste Stück ist die alte Aare ein plätschernder kleiner Bach mit herrlicher Uferlandschaft. Dann gelangt man zum Kanal, d.h. der neuen Aare, den man überqueren muss. Leider ist der Übergang über die nächst gelegene Safienbrügg nicht möglich (wird neu gebaut) und deshalb heisst es weitermarschieren bis nach Scheuren zur nächsten Brück über den Kanal. Auf der anderen Kanalseite bei Orpund liegt das ehemalige Kloster Gottstatt (von 1255 - 1528 Prämonstratenserkloster) und das ist wenigstens ein kleiner Trost für den Umweg von 40 Minuten. Auf der Höhe von Safnern trifft man wieder auf die alte Aare, die nun als quasi abgeschnittener Flussarm breit und gemächlich in grossen Schlaufen dahinfliesst. Links sieht man Felder, Dörfer und den Jurasüdfuss, rechts hinter Bäumen und Buschwerk die Aare.
Vor Büren vereinigen sich die Aarewasser von Kanal und alter Aare wieder und fliessen gemeinsam weiter unter der Holzbrücke zum Städtchen Büren, mit einigen hübschen Strassenzügen und einem Bahnhof zum Heimfahren.
Das ehemalige Kloster Gottstatt
die alte Aare über die Aare nach Büren Büren an der Aare

zurück zur Etappenübersicht

 

8. Etappe Büren - Altreu (11.7 km) und mit dem Aareschiff nach Solothurn (10.4 km) am 3.10.2015 Wanderkarte 8. Etappe
Diesmal kam Werner mit und wir nahmen bei gutem Wetter diese Etappe unter die Füsse. Die Aare ist hier ziemlich breit und fliesst langsam dahin. Nebenan Felder mit Zuckerrüben, Raps und allerlei Pflanzen, die wir nicht kennen. Zum Schluss führt der Weg bis Altreu durch schönes Naturschutzgebiet.
In Altreu haben wir die Storchensiedlung besucht. Störche haben wir nicht gesehen, da die meisten bereits unterwegs zum Winterquartier sind und diejenigen, die ganzjährig dableiben, unterwegs waren auf Futtersuche im Schutzgebiet und jeweils erst am Abend zu zu ihren Nestern zurückkommen.
In Altreu legt das Aareschiff an und das haben wir benutzt um auf sehr angenehme Art und Weise nach Solothurn zu gelangen.
auf den Dächern der Storchensiedlung Altreu
 
das Aareschiff kommt angefahren auf dem Schiff von Altreu nach Solothurn  

zurück zur Etappenübersicht

 

9. Etappe Solothurn - Wangen a.d.Aare am 29.9.2015, 12,8 km Wanderkarte 9. Etappe
Diese Etappe habe ich vor der 8. Etappe absolviert. In Solothurn zuerst einmal die Kathedrale besichtigt und dann bei kaltem Wind zum Aarewanderweg. Die Bise war so stark, dass die Aare rückwärts geflossen ist. Nachdem ich zweimal die Karte konsultiert hatte, ob ich wirklich am richtigen Ufer bin fragte ich eine Spaziergängerin um Auskunft. Sie erzählte mir, dass bei Bise und wenn dann noch die Schleusen unterhalb geschlossen sind, die Aare "obsi" läuft.
Schöner Uferweg bis Attisholz (ehemaliges Cellulose-Werk mit 1200 Arbeitsplätzen), wo man wegen Bauarbeiten die Aareseite wechseln und 2 km Schotterweg und 3 km Weg mit Autobahnlärm in Kauf nehmen muss.
Aber zum Schluss kommt man wieder auf ein schönes Wanderwegli, vorbei am Renaturierungsgebiet der Aare und gelangt zum netten Städtchen Wangen a.d.Aare.
Die Kathedrale von Solothurn
wunderschöner Wanderweg ehemalige Cellulosefabrik Attisholz Attisholz
Aarelandschaft Brücke nach Wangen an der Aare Wangen an der Aare

zurück zur Etappenübersicht

 

10. Etappe Wangen a.d.Aare - Murgenthal am 20.10.2015, 18.6 km   Wanderkarte 10. Etappe
Es war richtiges Herbstwetter, kühl, kalter Wind, aber trotzdem sonnig. Ausser einigen Hündelern und mir war niemand unterwegs. Ab Wangen gings zuerst rechts, dann bei Walliswil links der Aare entlang durch schönes Naturschutzgebiet bis Aarwangen. Dann erfolgt wieder ein Seitenwechsel und auf einem herrlichen Wanderweg geht es auf der Berner Seite Richtung Wynau. Die linke Aareseite gehört ab dem Kraftwerk zum Kanton Solothurn. Bei der Einmündung des Flusses Murg vor Wynau verabschiedet sich die Aare definitiv vom Kanton Bern und wird - aber nur auf der rechten Aareseite - zur Aargauerin. Der Wynauer Rank gilt als eine der schönsten Flusslandchaften. Sehenswert ist die Wynauer Kirche (um 1100), die vollständig mit Wandmalereien geschmückt ist. Der bereits mit Laub bedeckte herrliche Wanderweg führt weiter nach Murgental.
Naturschutzgebiet Vogelroupfi


Die Fischerei-Grenze gilt nur bis zur Aaremitte, weil die andere Seite hier zum Kanton Solothurn gehört.
Den Tieren, die ich unterwegs angetroffen habe, ist das aber vermutlich alles egal. Hauptsache sie haben zu fressen.
   
     
Naturschutzgebiet "Kletterpilze"  am Wynauer Rank 
       
Kirche von Wynau  Endstation der 10. Etappe: Aare bei Murgenthal

zurück zur Etappenübersicht

 

11. Etappe Murgenthal - Olten am 4.11.2015, 15.1 km Wanderkarte 11.Etappe
Ein Novembertag ohne Hochnebel an der Aare. Und wieder ist ausser mir niemand unterwegs, mit Ausnahme einiger Hündeler in Ortsnähe. Zwischen Murgenthal und Rothrist gibt es keinen Wanderweg direkt an der Aare. Der Weg führt statt dessen durch lockeren Laubwald und steigt dann stolze 60 Meter zum Langholz hoch, einem Naturwaldreservat mit Tümpeln und seltenen Tier- und Pflanzenarten. Dann gehts leider auf Asphalt durch Rothrist und das Industriegebiet wieder an die Aare und dann auf schönem Uferweg bis zum Städtchen Aarburg. Hier überquert man die Aare in den Kanton Solothurn und dann gehts weiter oberhalb der Aare über Wiesen und Waldstücke mit wunderbarer Aussicht auf Aarburg und die entfernten Berge bis dann die grösste Stadt des Kantons Solothurn, Olten, in Sicht kommt.

Hier gibt es zum Glück noch keine Laubbläser
Die Aare zwischen Rothrist und Aarburg Blick zurück auf Aarburg Olten

zurück zur Etappenübersicht

12. Etappe Olten - Aarau am 9.11.2015, 17.8km Wanderkarte 12. Etappe
Eine abwechslungsreiche Novemberwanderung bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein. Von Olten bis kurz vor Obergösgen führt der Wanderweg durch eine schöne Auenlandschaft. Wegen Bauarbeiten muss man dann an den Kanal (Aabach) ausweichen. Vorbei am Kernkraftwerk Gösgen kommt man wieder an der "richtigen" Aare zum Bally Park bei Schönenwerd, der wirklich einen Besuch wert ist. Dann gehts weiter auf angenehmen Wanderwegen durch den Schachenwald. Da wieder ein Stück des Wanderweges wegen Arbeiten gesperrt ist muss die geplante Route erneut leicht abgeändert werden bis das Ziel Aarau erreicht ist.
die Aare bei Winznau
vorbei am Kernkraftwerk auch das gehört zur Aare Ja, auch die Biber fühlen sich hier wohl Landschaft beim Kernkraftwerk
C.F.Bally, der Gründer der Schuhfabriken, begann 1868 mit der Meliorierung des sumpfigen Schachenlandes und liess auf dem neu gewonnenen Land einen Gewerbekanal bauen, der den Antrieb des firmeneigenen Kraftwerkes gewährleistete. Anschliessend liess er eine Parkanlage anlegen, die als Erholungsraum für die Arbeiterschaft und die Öffentlichkeit bestimmt war. Bally verband damit auf geschickte Weise den für eine zufriedene Arbeiterschaft notwendigen Erholungsraum mit der ebenso nötigen industriellen Nutzung des Geländes. Der Park war so Teil einer typischen Industrielandschaft des 19. Jh., bestehend aus Fabriken, Fabrikantenvilla, Arbeiterhäusern, Lagerhäusern, sozialen Einrichtungen (Kosthaus) und Erholungsräumen (Park).
das ehemalige Kosthaus im Bally-Park im Bally-Park, ab 1990 wieder instand gestellt.  

zurück zur Etappenübersicht

 

13. Etappe Aarau - Schinznach Bad am 2.2.2016, 15.7 km Wanderkarte 13.Etappe
Da der Winter noch auf sich warten lässt konnte ich die 13. Etappe bei fast schon frühlingshaften Temperaturen (so gegen 12 Grad) unter die Füsse nehmen. Zuerst geht der Weg am Quartier "Telli" vorbei. Vier riesige Wohnblöcke, je 250 m lang, bis 50 m und 9 Stockwerke hoch mit 1'258 Wohnungen für ca. 2'500 Bewohner: Beeindruckend!
Doch zurück zum Aareuferweg, der trocken und gut begehbar war und zum grossen Teil durch den Auenschutzpark führt. Im Jahr 1990 beschloss die Aargauer Bevölkerung, ein Prozent der Kantonsfläche zu Auenlandschaften zu renaturieren. Das Projekt wurde 2014 abgeschlossen. Bei der dynamischen Flussaue Rupperswil hat die Aare zwei neue Seitenarme erhalten und kann jetzt wieder in einem gewissen Rahmen fliessen wie sie will. Sie bleibt aber nach wie vor ein intensiv genutztes Gewässer mit Stauwehren zur Stromproduktion.
Idyll an der Aare
Ein Gebäude des Telli-Quartiers bei Aarau Umgehungsgewässer, speziell auch für die Fische das imposante Kraftwerk Wildegg-Brugg bei Schinznach

zurück zur Etappenübersicht

 

14. Etappe Schinznach-Bad - Siggenthal Station am 31.3.2016, 14.3 km Wanderkarte 14.Etappe
Und schon ist der Frühling da. Das warme Wetter nutzte ich aus zur vorletzten Etappe: Zum Wasserschloss der Schweiz. Hier bei Brugg fliessen die Reuss (aus dem Gotthard-Massiv) und die Limmat (vom Zürisee resp. als Linth vom Glarus) in die Aare, wo diese zum wasserreichsten schweizerischen Fluss wird. Die einzigartige Flusslandschaft ist als Aue und Landschaft von nationaler Bedeutung ausgezeichnet. Das Gebiet umfasst 172 Hektaren und ist geprägt von Hartholz-Auenwäldern und Weichholzauen, sehr beliebt bei Fröschen und Molchen. Doch auch die Vögel wissen die Landschaft zu schätzen und begleiteten mit ihrem Zwitschern meinen Weg.
Bei Turgi fliesst die Limmat in die Aare Autobahn von unten Spieglein, Spieglein...

zurück zur Etappenübersicht

 

15. Etappe Siggenthal Station - Koblenz am 14.4.2016, 14.8 km Wanderkarte 15.Etappe
Die letzte Etappe meiner Aarewanderung unternahm ich mit einer lieben Bekannten. Zum Start war es noch bedeckt mit leichtem Nieselregen. Bald jedoch besserte sich das Wetter und wir konnten die Tour durch schöne Laubwälder mit frischem Grün geniessen. Die Aare ist hier bereits recht breit. In Döttigen wechselten wir auf die linke Aareseite und wanderten durch das Naturschutzgebiet Klingnauer Stausee, ein Wasservogel-Schutzgebiet von internationaler Bedeutung. Ornithologen haben hier bisher über 310 verschiedene Vogelarten beobachtet. Wir sahen nicht alle, aber doch einige Schwäne, diverse Enten und Vögel. Seit der Entstehung im Jahr 1935 ist der Stausee stetig am Verlanden. Auf den Schlickflächen setzen sich Pionierpflanzen fest und es beginnt die Entwicklung zur Weichholzaue.
Am Ende des Stausees in Koblenz fliessen Aare und Rhein zusammen.
Hobby-Ornithologen am Klingnauer Stausee Klingnauer Stausee Stausee mit Verlandungsflächen von oben (Foto nicht von mir!)

 

Und hier - am Zusammenfluss von Aare und Rhein - endet meine Wanderung, Während 15 Tagen zwischen Sommer 2015 und Frühling 2016 konnte ich die verschiedenen Facetten der Aare und die schöne Flusslandschaft auf mich wirken lassen. Über 236.6 km zog sich der Weg hin, davon 10.4 km auf dem Aareschiff. Gut 66 Stunden war ich zu Fuss unterwegs, immer schön dem Flusslauf nach. Auf dem Weg kam ich an knapp 100 Brücken und Stegen über die Aare vorbei (einige davon habe ich auch überquert) und an 18 Wasserkraftwerken und 3 Kernkraftwerken. Der Uferweg führte zu idyllischen Flecken, aber auch alte und neue Industriebauten säumten das Aareufer. Einige Teile dieser Strecke werde ich sicher wieder einmal besuchen.

zurück zur Etappenübersicht