Wanderung entlang der kleinen Emme von der Mündung bei Emmenbrücke bis zur Quelle
 6 Etappen von April 2018- Juni 2018
 
Die Kleine Emme

Da im Frühjahr noch Schnee an der Quelle der Waldemme liegt, unternehme ich diesmal die Flusswanderung von der Mündung in die Reuss bei Emmenbrücke flussaufwärts zum Emmensprung bei Sörenberg. Um mein Sprunggelenk noch etwas zu schonen sind eher kurze Etappen angesagt.

Die Kleine Emme ist zusammen mit ihrem Quellfluss Waldemme 59,5 km lang.
Die Waldemme misst 22.5 km und entspringt bei Sörenberg am Nordhang des Brienzer Rothorns im Kanton Obwalden. Ab dem Zusammenfluss von Waldemme und Wiss Emme bei Schüpfheim heisst sie dann Kleine Emme bis sie nach 37 km bei Emmenbrücke in die Reuss fliesst und via Aare und Rhein in der Nordsee landet.
Gefürchtet sind die Hochwasser der Kleinen Emme nach lang anhaltenden Niederschlägen hauptsächlich im Bereich zwischen Schüpfheim und Wolhusen.

Etappenübersicht
Datum Weglänge Wanderzeit inkl. Pausen  
1. Etappe: Emmenbrücke - Malters 2.4.2018 11.2 km 3.30 h  
2. Etappe: Malters Wolhusen 6.4.2018 10.2 km 3.15 h  
3. Etappe: Wolhusen-Rossei - Hasle 27.4.2018 9.8 km 3.30 h  
4. Etappe: Hasle - Schintmoos 8.5.2018 12.3 km 4 h  
5. Etappe: Schintmoos - Sörenberg 19.6.2018 11.7 km 4.30 h  
6. Etappe: Sörenberg-Schwändeli- Emmensprung - Eisee-  (Sesselbahn) Brienzer Rothorn 27.6.2018 6,7 km 3.30 h  
Total 6 Tage 61.9 km 22.15 h  
 

 

1. Etappe Emmenbrücke - Malters am 2.4.2018, 11.2 km Wanderkarte 1.Etappe
Am Ostermontag gings los von der Mündung der Kleinen Emme in die Reuss bei Emmenbrücke. Nachdem einige Brücken unterquert sind erscheint das riesige Stahlwerk Swiss Steel, das unter dem Namen von Moos 1842 gegründet wurde. Es ist das grösste Recycling-Unternehmen der Schweiz mit ca. 450 Mitarbeitern, wo aus Schrott Walzdraht und Stabstahl hergestellt wird zur Endverwendung in der europäischen Automobilbranche.
Bis Malters ist die Emme kanalisiert, um den flachen Talboden vor Überschwemmungen zu schützen. Doch der Wanderweg ist sehr angenehm zu begehen.
Die Kleine Emme fliesst in die Reuss Das Werksgebäude von Swiss Steel Am Emmenuferweg

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2. Etappe Malters - Wolhusen am 6.4.2018, 10.2 km Wanderkarte 2. Etappe

Die Hauptverbindungsstrasse auf der anderen Emmenseite war gesperrt und so ergab sich eine ruhige Wanderung mit dem Höhepunkt Kloster Werthenstein hoch über der Emme.

Ein niederländischer Goldwäscher soll um 1500 hier eine Erscheinung gehabt haben und errichtete deshalb eine Kapelle, die 1608 durch die heutige Kirche ersetzt wurde. Um die Pilgerscharen zu betreuen erfolgte dann der Bau des Franziskanerklosters. In der Hochblüte der Wallfahrt im 17./18. Jh. pilgerten pro Jahr mehrere zehntausend Menschen nach Werthenstein und brachten dem Ort einigen Wohlstand.
Das Kloster ist längst aufgelöst, die Wallfahrtskirche aber noch Ziel von Pilgern, vor allem auch Jakobsweg-Wanderern.
Sehr eindrücklich ist der Kreuzgang mit den Grabstellen.
Die Kleine Emme Sammlerstücke unterwegs Blick auf Kloster Werthenstein

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3. Etappe Wolhusen - Hasli am 27.4.2018, 9.8 km Wanderkarte 3. Etappe
Vom Bahnhof Wolhusen gings bis Rossei mit dem Postauto, weil sich hier der Wanderweg an einer stark befahrenen Strasse befindet. Aber dann kommt eine wunderschöne Strecke, teils direkt an der Kleinen Emme, teils oberhalb. Es gibt Flussauen, die nach der Renaturierung nach dem Jahrhunderthochwasser 2005 entstanden sind.
Unterwegs kommt vom Napf her die Fontanne und bringt Gold und bei Entlebuch mündet die Entlen in die Kleine Emme.
Da gibt es die Sage vom armen Senn, der mit Gold aus der Emme reich wurde. So reich, dass er dem König von Frankreich 3 Millionen lieh, als dieser einmal knapp bei Kasse war.
Die Kleine Emme
Start zur 3. Etappe auf dem Emmenuferweg   Auch hier gibt es Treppen
Schöne Auenlandschaft unterwegs Mündung der Fontanne, die vom Napf her kommt Und in Entlebuch kommt die Entlen angerauscht

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4. Etappe Hasle - Flüeli-Schintmoos am 8.5.2018, 12.3 km Wanderkarte 4. Etappe
Ich startete mit meiner Wanderung in Hasle mit dem weithin sichtbaren Kirchturm auf einem schönen Uferweg nach Schüpfheim. Ich habe auf diesem Wegstück lediglich 2 nette Personen und 5 liebe Hunde angetroffen. Kurz nach Schüpfheim fliesst die Wiss Emme in die Waldemme. Die beiden Gewässer heissen ab dann "Kleine Emme". Ich wanderte weiter der Waldemme nach, ein gutes Stück auf dem Trottoir neben der Hauptstrasse. Aber dann wurde es interessant: Bei der Kapelle St. Nikolaus bei Chlusstalden legte ich eine Rast ein, bevor ich den 2 km langen Pfad oberhalb der beeindruckenden Lammschlucht in Angriff nahm. Die Waldemme rauscht dort tief unten, ab und zu sieht man durch die Bäume und Blätter wieder ein Stück von ihr. Es geht dauernd auf und ab, immer am Rand der Schlucht. An deren Ende führt der Wanderweg auf der linken Emmeseite weiter Richtung Flüeli. Im Blick hat man die Felsspitzen der Schwändilifluh. Bei der Haltestelle Schintmoos nahm ich dann das Postauto zurück nach Schüpfheim.
Am Uferweg Von weitem grüsst der Kirchturm von Schüpfheim Hier fliessen Wiss Emme und Waldemme zusammen
Die Kapelle St. Nikolaus Stägeli uf Stägeli ab Tief unten rauscht die Waldemme
Die Bergspitzen der Schwändilifluh   Emmenuferweg nach der Lammschlucht

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5. Etappe Schintmoos - Sörenberg 19.6.2018, 11.7 km Wanderkarte 5. Etappe
Diese Etappe hatte es in sich: 486 m hinauf und 171 m hinab von Schintmoos bis Sörenberg.
Oft versteckt sich die Emme im Wald, aber deswegen heisst sie ja Waldemme. Der Wegweiser zeigt es: Hier gibt es eine grosse Auswahl an Wanderwegen. Aber meiner hiess immer Emmenuferweg. Und der führt über Flühli hoch über der Emme zu Usser Sörebärgli, durch Moosgebiet wieder ans Ufer der Emme bis Sörenberg. Die Panzersperren unterwegs können ja Wanderer nicht aufhalten und sind heute Lebensraum für viel Kleingetier.
Das altehrwürdige Hotel-Kurhaus in Flühli Hier kommt keiner durch! Die Emme, unterwegs durch Wiesen und Wälder

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6. Etappe Sörenberg-Schwändeli - Brienzer Rothorn, 6.7 km Wanderkarte 6. Etappe
Die letzte Etappe bedeutete 842 m Aufstieg!

Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt: Bereits um 8 Uhr konnte ich mit der Wanderung in Sörenberg-Schwändeli starten. Statt 2 km den Fahrweg am Emmenufer entlangzulaufen bin ich mit dem Postauto zwei Stationen vom Ende der 5. Etappe weitergefahren. Die nächsten 1 1/4 Stunden führten 305 m hoch erst durch Wald und dann hoch zum Emmensprung. Da war ich noch als einziger Wanderer unterwegs. Der Emmensprung wäre eigentlich der Abschluss der Emmen-Wanderung. Aber auf das Brienzer Rothorn musste ich natürlich auch noch.

Die Strecke bis zum Eisee (der heisst wirklich Eisee und nicht Eissee) auf ca. 1900 m Höhe hatte es in sich. Auf einem Schotterweg gings 493 m aufwärts. Da spürte ich dann doch die fehlende Kondition und Kraft. Umso mehr genoss ich die Fahrt mit der Sesselbahn zum Brienzer Rothorn, wo zwischen Nebelschwaden der Brienzersee grüsste. Nach einer Viertelstunde und nochmals 44 Höhenmetern erreichte ich dann auf 2288 m Höhe den Wegweiser zum Restaurant und zum Bahnhof. Zum Gipfel wären es nochmals 10 Minuten gewesen, doch der war im Nebel und so ersparte ich mir den Weg.

Ein schöner und erholsamer Abschluss war dann die einstündige Fahrt mit der Dampfbahn nach Brienz.
Blick aufs Brienzer Rothorn Die Waldemme macht sich auf den Weg. Der Emmensprung, die unscheinbare Quelle.
Der Eisee Sessellift zum Brienzer Rothorn Hier wird Dampf gemacht.

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