Wanderung entlang der Saane von der Mündung in die Aare zur Quelle ob Gsteig
 12 Etappen von Januar 2020 - August 2020
 
Die Saane /la Sarine


Etappenübersicht
Datum Weglänge Wanderzeit inkl. Pausen  
Informationen zur Saane        
1. Etappe: Wileroltigen - Laupen 8.1.2020 14.0 km 4.30 h  
2. Etappe: Laupen - Düdingen 16.2.2020 12.0 km 4.00 h  
3. Etappe: Düdingen - Fribourg-Poya 17.5.2020 10.0 km 3.20 h  
4. Etappe: Fribourg-Poya - Villars-sur-Glâne, Planafaye 25.5.2020 9.7 km 3:50 h  
5. Etappe: Villars-sur-Glâne, La Glâne - Corpataux 30.5.2020 13.3 km 5.00 h  
6. Etappe: Rossens - Hauteville 2.6.2020 11.7 km 4.00 h  
7. Etappe: Hauteville-Les Fourches - Broc 12.6.2020 11.0 km 3.30 h  
8. Etappe: Broc - Grandvillard-Station, Lessoc - Montbovon 20.7.2020 13.0 km 4.10 h  
9. Etappe: Rossinière - Rougemont 25.7.2020 13.8 km 5.00 h  
10. Etappe: Rougemont- Grund bei Gstaad 6.8.2020 11.3 km 4.20 h  
11. Etappe: Grund bei Gstaad - Gsteig 19.8.2020 8.4 km 2.30 h  
12. Etappe: Gsteig, Bergstation Sanetschbahn - Saane-Quelle und zurück 20.8.2020 10.3 km 4:30 h  
Total   138.5 km 48:40 h  

Informationen zur Saane

Die Saane (la Sarine) ist 128 km lang und der siebtgrösste Fluss der Schweiz. Sie entspringt am Sanetschhorn oberhalb Gsteig auf 1'854 m Höhe (bei Gstaad) und mündet bei Wileroltigen auf einer Höhe von 461 m in die Aare. Auf diesem Weg wird sie sechsmal gestaut (Sanetschsee, Lac du Vernex, Lac de Lessoc, Lac de Pérolles, Greyerzersee, Schiffenensee.
Dabei wechselt sie mehrmals den Kanton und damit auch den Namen (Saane resp. Sarine). Die Quelle befindet sich im Kanton Wallis, dann gehts durch die Kantone Bern, Waadt und Fribourg bis die Saane wieder im Kanton Bern in die Aare fliesst.
Oft führt ein schöner Uferweg der Saane entlang, manchmal verläuft der Wanderweg aber auch ziemlich entfernt vom Fluss durch Wiesen und Wälder. Deshalb ist die von mir zurückgelegte Strecke länger als die Saane, obwohl ich ein Teilstück ausgelassen und für den letzte Etappe die Sanetschbahn benützt habe.


 

1. Etappe: Wileroltigen - Laupen am 8.1.2020, 14 km Wanderkarte 1.Etappe
Warme Winter haben auch ihre Vorteile: Am 8. Januar konnte ich bereits mit der Wanderung starten. Vom sonnigen Thun gings ins neblige Wileroltigen. Von dort aus ist es eine gute halbe Stunde bis zur Mündung der Saane in die Aare, dann gehts wieder ein Stück zurück und über den Saanensteg am rechten Ufer saanenaufwärts. Diesen Steg habe bereits bei meiner Aarewanderumg im Agust 2015 kennengelernt. Eine längere Strecke bis Gümmenen verläuft hauptsächlich auf dem Damm. Unterwegs zeigte sich dann doch noch die Sonne. Wegen der Sanierung der Eisenbahnbrücke musste ich noch einen Umweg in Kauf nehmen und traf nach 4 1/2 Stunden am Bahnhof Laupen ein. 
Hier mündet die Saane (vorne) in die Aare (hinten)
  Da hat es sich einer schmecken lassen Brücke über die Saane bei Gümmenen
Hier wird der 400 m lange Eisenbahnviadukt saniert. Er wurde 1901 erbaut und ist denkmalgeschützt.

zurück zur Etappenübersicht

 

2. Etappe: Laupen - Düdingen am 16.2.2020, 12 km Wanderkarte 2. Etappe
Bei schönem Wetter und Wärme lässt es sich auch im Februar gut wandern. Von der Saane sieht man allerdings selten etwas. Sie versteckt sich meist in einem tiefen Graben mit Gebüsch davor.  Bevor 1963 die Saane gestaut und damit zum Schiffenensee wurde befand sich dort der Kurort Bad Bonn, sehr beliebt vom 17. - 19. Jahrhundert. 1960 wurde dort noch der Film "Annebäbi Jowäger" gedreht, dann erfolgte die Sprengung der Anlage und - falls es noch Überreste haben sollte - sind sie tief unten im Schiffenensee.
Nach einem Treppauf/Treppab gelangt man kurz vor Düdingen ins "Stille Tal", ein schöner Ausklang dieser Wanderung
Hier fliesst die Sense in die Saane Sie hat Freude an der Sonne Treppenweg am Schiffenensee Das stille Tal bei Düdingen

zurück zur Etappenübersicht

 

3. Etappe: Düdingen - Fribourg-Poya am 17.5.2020, 10 km   Wanderkarte 3. Etappe
Der Wanderweg verläuft hoch über dem Schiffenensee, von dem man nur ab und zu durchs Gebüsch etwas sieht. Dafür gibt es sonst Entdeckungen:
Verteilt auf die gesamte Strecke befinden sich 15 Objekte zum bespielen, von Kuhglocken bis zu Milchkesseln (deswegen auch der Name Sinn- und Klangweg).
Auch eine Sehenswürdigkeit ist der Grandfey Eisenbahn-Viadukt (343 m lang und 82 m hoch). Er wurde 1857 - 1862 erbaut und 1925-1927 angepasst. Die Fussgänger-passarelle unter den Geleisen ist eindrucksvoll.
Grandfey-Viadukt   unter den Geleisen
Die grösste Sehenswürdigkeit am Weg ist die Magdalena Einsiedelei.

Bereits 1448 wird eine Einsiedlerwohnung erwähnt. Ab 1609 ist der "Waldbruder zu Sankt Marien Magdalenen" aktenkundig. Die endgültige Gestaltung übernahmen Jean Dupré und Jean Licht, die zwischen 1680 und 1708 von Hand die vorhandenen Höhlen ausbauten und eine riesige Einsiedelei schufen mit Kapelle, Sakristei, Glockenturm, Vorzimmer, Holzschuppen, beheiztem Schlafzimmer, Küche, Speiseraum, Heizraum, Treppen, Atelier, Klause, Keller und Terrasse. Insgesamt ist die Anlage 120 Meter lang. Es fehlt an nichts: Eine von innen zugängliche Quelle stellt die Wasserversorgung sicher und im Garten gedeihen Früchte und Gemüse, sowie Blumen zur Dekoration.
Hier lebten Mönche, die mit dem Leben in der Gemeinschaft gebrochen hatten ein einsames Höhlenleben. Der letzte Bewohner dieser Residenz aus Stein zog 1967 aus.
In der Einsiedelei kann man ein seltenes geologisches Phänomen beobachten. Die Erosion bringt ursprüngliche Bodenstrukturen zum Vorschein, auf denen fossile Wellen aus Molasse zu sehen sind: Vor rund 20 Millionen Jahren standen hier Dünen! Die Region war von einem Meer bedeckt.

zurück zur Etappenübersicht

 

4. Etappe: Fribourg-Poya - Villars-sur-Glâne, Planafey am 25.5.2020,  9,7 km   Wanderkarte 4. Etappe
Eine anstrengende Tour!
Die Saane schlängelt sich um Fribourg herum und das heisst "aufsteigen - absteigen - aufsteigen - absteigen". Total gings 315 m rauf und 302 m runter. Längere Strecken mussten auf Asphalt zurückgelegt werden. Sechs Brücken habe ich überquert. Aber es hat auch herrliche Wanderwege im Wald und im Naturschutzgebiet Lac du Perolles. Fribourg selbst mit seinen vielen Klöstern und Kirchen werde ich mir einmal separat ansehen.
die gestaute Saane ist Vogelschutzgebiet aufwärts, auch durch Tunnel eine der vielen Brücken Fribourgs

zurück zur Etappenübersicht

 

5. Etappe: Villars-sur-Glâne, La Glâne - Corpataux am 30.5.2020, 13,3 km Wanderkarte 5. Etappe
Das war die bis jetzt schönste Etappe, wenn auch etwas anstrengend (370 m hinauf, 300 m hinunter, 5 Stunden unterwegs). Mit wenigen Ausnahmen führt der Wanderweg durch Auenwälder am Ufer der Saane oder durch Wälder über der Saane.

Zuerst machte ich einen kleinen Umweg zur Glâne, einem Nebenflüsschen der Saane mit einer alten Steinbrücke und einer Kapelle.

Durch einen Eichenwald gings dann zur Saane, die sich hier ausbreiten kann, zumindest immer auf einer Flussseite. Auf der anderen Seite sind jeweils hohe Sandsteinfelsen.
In einer der vielen Saaneschleifen liegt die Abbaye d'Hauterive, ein Zisterzienser-Kloster (gegründet im Jahr 1138), in dem heute noch ca. 20 Mönche leben.
 
Kapelle an der Glâne da hat die Saane resp. Sarine, wie sie hier heisst , noch Platz Wanderweg unterhalb der Sandsteinfelsen
die Abbaye d'Hauterive

zurück zur Etappenübersicht

 

6. Etappe: Rossens - Hauteville am 2.6.2020, 11,7 km   Wanderkarte 6. Etappe
Die Tour entlang des Greyerzersees war sehr abwechslungsreich. Ich ersparte mir eine halbe Stunde Weg auf einer Asphaltstrasse und startete die Etappe in Rossens. Zuerst gings über die Staumauer, dann meist hoch über dem See auf herrlichen Waldwegen mit schönen Ausblicken. Ab und zu führt der Weg auch zum See, quert einen grossen Golfplatz, dann kommt man wieder an Bauernhöfen vorbei über Wiesen und Felder. Unterwegs trifft man kaum Leute, aber dafür hat man andere Begegnungen.

zurück zur Etappenübersicht

 

7. Etappe: Hauteville - Broc am 12.6.2020, 11 km Wanderkarte 7. Etappe
Da ist doch der Buschauffeur einfach an der vorgesehenen Haltestelle vorbeigefahren und ich musste meine Tour statt in Hauteville-Village etwa zwei km weiter in Hauteville-Les Fourches starten. Auf und ab gings auf schönen Pfaden bis Corbières, wo ich über die Brücke ans Westufer des Greyerzersees wechselte. Der Weg führte fast immer direkt am bewaldeten Ufer entlang bis zum Village Broc, bekannt durch die Schoggi-Fabrik Cailler. Es war eine sehr angenehme Tour, fast ohne Asphaltstrassen.
Brücke über den Greyerzersee der südliche Teil des Stausees
Impressionen von unterwegs
Saane, kurz vor dem Stausee Château in Broc der Bahnhof von Broc

zurück zur Etappenübersicht

 

8. Etappe: Broc - Grandvillard + Lessoc - Montbovon am 20.7.2020, 13 km Wanderkarte 8. Etappe
Bis zur 7. Etappe führte die Hin- und Rückfahrt jeweils über Fribourg. Diesmal wählte ich (wegen Baustelle bei Bulle) die Route über den Jaunpass, d.h. bis Boltigen mit dem Zug und dann gemütlich mit dem Postauto über den Pass nach Broc.

Bis Grandvillard führt ein schöner Wanderweg direkt der Sarine entlang. Aber dann hätte ich entweder der Strasse nach oder hoch oben weit weg von der Sarine laufen müssen. Also nahm ich als Abkürzung den Zug von Grandvillard nach Lessoc, ein kleines abgelegenes Bauerndorf, aber mit Beiz!

Über Weiden und dem Stausee entlang endete die Wanderung dann in Montbovon, wo ich eine komfortable Heimfahrt mit dem Nostalgiezug der Montreux-Oberland-Bahn geniessen konnte.
 
"Le pont qui branle" nach Broc bei der  Abzweigung nach Gruyère. Steg vor der Station Grandvillard. In der Schlucht von Lessoc überspannt eine Saumpfadbrücke von 1667 die Saane; die gedeckte Holzbrücke ist die besterhaltene des Kantons. Im Kanton Fribourg ist man katholisch.
So wird man gerne willkommen geheissen. Altes Wirtshausschild in Montbovon - für Wanderer und Reiter (inkl. Pferd) Im Nostalgiezug von Montbovon nach Zweisimmen.

 

zurück zur Etappenübersicht

9. Etappe: Rossinière - Rougemont am 25.7.2020, 13,8 km Wanderkarte 9. Etappe
Eigentlich müsste diese Etappe in Montbovon beginnen, aber da windet sich die Sarine durch eine Schlucht mit dem hübschen Namen "Creux de l'Enfer"
und die kann nur via Autostrasse durchschritten werden oder dann "obenrum" weit weg von der Sarine. Beides wollte ich mir nicht antun und startete deshalb die 9. Etappe in Rossinière. Die Hälfte des Weges war leider geteert, doch den Rest konnte ich auf schönen Wald-/Wiesenwegen laufen.
In Rossinière besichtigte ich - leider nur von aussen - das grösste Holzhaus der Schweiz, erbaut zwischen 1752 und 1756. Gedacht als Käselager wurde es aber als Wohn- und Gästehaus genutzt.
Einige Details: Die Südfassade misst 27 auf 19.5 Meter, 950 qm Dach. Für den Bau wurden 700 Kubikmeter Tannenholz benötigt (entspricht etwa 200 Tannen). Das Haus hat 113 Fenster und die Fassade ist mit mit Inschriften und Fresken verziert.
Der berühmte Maler Balthus kaufte 1977 das Gebäude und empfing dort viele Berühmtheiten. Heute wird das Grand Châlet von seiner Witwe bewohnt.
Das Grand Châlet in Rossinière. Hier die Vorderseite.  
 La Sarine Hängebrücke unterwegs Der Mini-Wasserfall ist hübsch anzusehen und mit einem Namensschild versehen.

 

zurück zur Etappenübersicht

10. Etappe: Rougemont - Grund bei Gstaad am 6.8.2020, 11,3 km Wanderkarte 10. Etappe
Zuerst besichtigte ich Rougemont mit seinen schönen Châlets und der Kapelle aus dem 11. Jahrhundert. Dann  gings auf dem schattigen Uferweg weiter nach Saanen und Gstaad, wo sich die Sarine - weil wieder im Kanton Bern - wieder Saane nennt.
Unterwegs - wie fast immer - wenig Leute, vorwiegend "Hündeler" und die treffe ich ja gerne. Es war eine angenehme Tour auf ca. 1000 m Höhe durch eine hügelige Landschaft mit den Felswänden von Videmanette im Hintergrund.
Die Kapelle von Rougemont Châlets in Rougemont  
     
Die Saane bei Gstaad Willkommen in Saanen Felswände Videmanette Abfallkübel-Châlet

zurück zur Etappenübersicht

 

11. Etappe: Grund - Gsteig am 19.8.2020, 8,4 km Wanderkarte 11. Etappe
Immer schön der Saane nach - manchmal auch etwas weiter entfernt - und schon erreicht man den Bären in Gsteig, wo ein Nachtessen wartet und zwei Übernachtungen in diesem historischen Gasthaus aus dem 17. Jahrhundert.

zurück zur Etappenübersicht

 

12. Etappe: Gsteig, Bergstation Sanetsch - Saane-Quelle und zurück  20.8.2020, 10,3 km Wanderkarte 12. Etappe
Mit der Sanetsch-Kabinenbahn fuhren wir am Morgen zum Sanetsch-Stausee. Ohne diese komfortable Variante hätte ich gut 750 Höhenmeter steil hochlaufen (und auch wieder zurück) müssen. Und es lagen noch 340 Höhenmeter vor mir.
Während Werner die Seeumrundung auf steinigen Pfaden unternahm, setzte ich nach dem Stausee die Wanderung fort Richtung Sanetsch-Pass, oder wie ihn die Walliser nennen Col de Sénin. Etwas vor dem Pass zweigt der Pfad zur Saane-Quelle ab, d.h. hier am Walliser Ursprungsort heisst sie natürlich la Sarine. Sie fliesst als munteres Bergbächlein Richtung Stausee, aber die Quelle muss man suchen! Sie soll am Glacier de Tsanfleuron auf 2'315 m Höhe sein. Ich bin bis zu einer Höhe von 2'290 m gelaufen, doch da war das Bachbett bergwärts trocken. Also bin ich dem Bachbett nach etwas zurückgelaufen und plötzlich kam aus dem felsigen Grund das Wasser. Für mich war das die Quelle. Vielleicht war die Saane vom Gletscher her ja unterirdisch unterwegs. Im kühlen klaren Wasser konnte ich vor dem Rückweg noch die Füsse baden. Auf der anderen Seite des Stausees marschierte ich wieder retour und nach einem kühlen Getränk in der Auberge du Sanetsch gings wieder mit der Seilbahn nach Gsteig.
Der Sanetsch-Stausee Aufstieg zur Quelle
Die Saane auf dem Weg zum Stausee
Herrliche Umgebung Der Gletscher von Tsanfleuron
Das ausgetrocknete Bachbett Die Quelle (rechts unten mein Schattenbild) Und hier startet die Saane mit dem Ziel Aare.

zurück zur Etappenübersicht